Syrer_innen bilden in Deutschland die größte Zuwanderungsgruppe aus Staaten außerhalb der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums – insgesamt sind rund 790.000 seit 2010 nach Deutschland geflohen. Angesichts dieser Zahlen ist klar, dass syrische Erziehungsvorstellungen auch nach Deutschland mitgebracht und in Deutschland gelebt werden. Im interkulturellen Dialog mit zugewanderten Interviewpartner_innen ergründen wir „syrische“ Erziehungs- und Bildungsvorstellungen.

Neben innerfamiliären Erziehungsvorstellungen, sozialem Netzwerk und religiösen Erziehungseinflüssen soll auch das Bildungssystem mit seinen Institutionen in den Blick genommen werden. Lag vor Beginn des Krieges der Anteil der Kinder, die eine Schule besuchten, noch bei fast 93%, so konnten 2018 etwa 2,1 Millionen Kinder in Syrien keine Schulbildung mehr erhalten. Studien zufolge verfügen syrische Geflüchtete über eine überdurchschnittliche schulische Qualifikation im Vergleich zu anderen Flüchtlingsgruppen.

Syrien, auch das „Herzstück des Nahen Ostens“ genannt, ist Heimat von einer kaleidoskopischen Vielfalt von Ethnien und Religionen. Selbst die muslimische Mehrheit, etwa 90% der Bevölkerung, besteht aus heterogenen religiösen Gruppierungen wie Sunniten (73%), Alawiten (10%), Drusen, Ismailiten und Schiiten. Neben diesen Unterschieden gibt es in der Bevölkerung auch große soziale Gegensätzen zwischen Stadt und Land. Die verschiedenen ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten beeinflussen die Erziehungsvorstellungen ebenso wie die wirtschaftliche Stellung der Familie.

Referierende: Vielfalt Plus mit syrischen Gästen

Kosten: 10,- € pro Person

Ort & Zeit: 11.05.2022 (Mittwoch), 18:00-20:00 Uhr; Evangelisches Gemeindehaus Thalfang, Kirchgasse 5, 54424 Thalfang

Zur Buchung: https://www.vielfalt-plus.de/buchungsformular/  ! keine Abendkasse

Zum Download des Jahresprogramms von Vielfalt Plus: https://t1p.de/Programm-VPlus2022